Josep Renau "Die friedliche Nutzung der Atomenergie"
Energiewende zu DDR-Zeiten
Der spanische Künstler Josep Renau, der von 1958 bis zu seinem Tod 1982 mit Unterbrechungen in Ostberlin lebte, erhielt 1966 den Auftrag zur Gestaltung eines monumentalen Wandbildes am ehemaligen Gebäude des VEB Energiekombinat. Im Zentrum des Mosaiks sind zwei Hände dargestellt, die die Quelle der Energie – die Sonne – umgreifen. Darunter befindet sich eine Industrieanlage. Flankiert wird diese Komposition von Parabolspiegeln, die die Energie der Sonne auffangen, und von einem Schwarm weißer Tauben, die sich mit wehenden Roten Fahnen vereinen. Seit Mitte der 1950er Jahre wurde das Thema Atomenergie in der DDR auch in der bildenden Kunst im öffentlichen Raum propagiert. Hintergrund war die Absicht, die Verwendung von Braunkohle zur Energiegewinnung zurückzufahren und die problematische Situation der Energieversorgung durch Atomkraft zu lösen.