"Transformation bedeutet Veränderung" und beeinflusst auch das Leben von Menschen, die nach der Wende geboren sind, so Autorin und Journalistin Valerie Schönian.
Geboren 1990 in Gardelegen im Altmarkkreis Salzwedel, ist Schönian ein Nachwendekind und landete mit ihrem Buch „Ostbewusstsein – Warum Nachwendekinder für den Osten streiten und was das für die Deutsche Einheit bedeutet“ auf der Spiegel-Beststeller-Liste. In diesem beschreibt sie Vorurteile, Stigmata auf der einen Seite - Ost-Bewusstsein auf der anderen Seite. Dabei führt sich Gespräche, setzt sich mit anderen Nachwendekindern zusammen und schildert in einer Passage deren Haltung und Gedanken beim erstmaligen Besuch in der Stadt Halle.
"Auch Marie setzt sich seit einiger Zeit mit ihrer Ostidentität auseinander. Wegen ihres Umzugs nach Halle seien auf Arbeit alle regelrecht bestürzt gewesen und hätten sie bemitleidet. Sie haben reagiert, sagt Marie, als würde ich in die Wüste auswandern wollen. Ich hatte bis dahin nicht darüber nachgedacht, dass ich in den Osten zurückgehe. Kurz habe sie sich Sorgen gemacht, ob sie die falsche Entscheidung getroffen habe. Dann sei sie in Halle angekommen und alles sei fantastisch gewesen.", so steht es in einem Auszug des Buches.
Das Aufeinanderfolgen von zwei verschiedenen Systemen hinterlässt Nachwirkungen in der Gesellschaft, die dringend bearbeitet werden müssen. Mit dem Zukunftszentrum sieht Autorin Schönian einen wichtigen Ort, um Erfahrungen und Wissen auszutauschen.
Als gebürtige Sachsen-Anhaltinerin würde sie einen Zuschlag für Halle begrüßen und weist auf die resultierende Strahlkraft für das Bundesland hin, das diese dringend nötig hätte.
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