Gertraud Graf ist in dritter Familiengeneration Goldschmiedemeisterin. Vor und nach der Wende hat sie als Selbstständige gearbeitet. Diese Freiheit war ihr wichtig.
Die hölzernen Flügeltüren zum einstigen Geschäft sind sperrig, lassen sich nur mit Mühe öffnen. Innen hängen Meisterbriefe an den Wänden, der jüngste stammt von Anfang November dieses Jahres. Es ist die diamantene Auszeichnung für Gertraud Graf, die 1962 in Halle ihre Meisterprüfung als Goldschmiedin ablegte und 36 Jahre als selbstständige Handwerkerin arbeitete.
Die 81-Jährige hat Geschmack, weiß das Schlichte mit dem Aufregenden stilvoll zu kombinieren. Zum schwarzen Pulli trägt sie einen breiten, goldenen Halsreif – eine Arbeit aus ihren Händen. „Ein Goldschmied erschafft etwas Individuelles, keine industrielle Massenware. Mit unseren Kunden sind wir dadurch in besonderer Weise verbunden“, sagt sie ...
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