Bücher spielen in der Biografie von Raimund Müller eine große Rolle. Der Buchhändler hat gemeinsam mit seiner Geschäftspartnerin einen Laden eröffnet. Doch eigentlich hätte er einen ganz anderen beruflichen Lebensweg eingeschlagen – wäre da nicht die Wende gewesen.
Welche Erinnerungen er an die Wende, an den heißen Herbst ’89 in Halle hat? Raimund Müller, für etliche Hallenser seit drei Jahrzehnten der Buchhändler ihres Vertrauens, muss da nicht lange überlegen. „Die Wende“, sagt Müller, 1969 in der Wittenberger Bosse-Klinik vom damals jungen Assistenzarzt und späteren Ministerpräsidenten Wolfgang Böhmer höchstselbst auf die Welt geholt, „die Wende hab ich als Soldat der NVA in der Kaserne erlebt“. Und wie für viele andere DDR-Bürger sei sie auch für ihn schicksalhaft gewesen, habe sie doch die Weichen für die eigene Biografie neu gestellt.
Vom Geburtsort Wittenberg hat es Raimund Müller als Sohn eines damals noch jungen Assistenz-Tierarztes „über zwei, drei Stationen Wanderweg“ 1975 dann zunächst nach Gollma bei Landsberg verschlagen, wo die Eltern ein Haus kauften. Dank seiner Schulzeit in der dortigen Polytechnischen Oberschule, erinnert sich Müller, sei ihm schon damals die erste Frau im Weltraum „mindestens ebenso wichtig wie Siegmund Jähn oder Juri Gagarin“ gewesen. „Die Schule trug den Namen Valentina Tereschkowa“, so Müller schmunzelnd ...
Gesamten Artikel weiterlesen auf www.mz.de
In der MZ-Serie „Lebenswege“ werden Menschen aus Halle mit ihren individuellen DDR-Biografien und Lebensgeschichten vorgestellt. Schwerpunkt der Berichte ist die Zeit vor der Deutschen Einheit. Zu jedem Serienteil gehört ein Podcast.
Artikel teilen: