Die Stadt Halle (Saale) und die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina haben am Donnerstag, 8. September 2022 zu einer Podiumsdiskussion zum Thema „Bewerbung um das Zukunftszentrum – Potenziale der Wissenschaftsstadt Halle“ mit Vertretern der Stadt, der Wissenschaft und der Landesregierung eingeladen. Mehr als 100 Hallenserinnen und Hallenser – unterschiedlichster Alters- und Berufsgruppen – besuchten die Veranstaltung und beteiligten sich an der anschließenden Diskussion.
Im Podium diskutierten Prof. Jonathan Everts, Professor für Humangeografie und Mitglied des Direktoriums des Instituts für Strukturwandel und Nachhaltigkeit der MLU; Prof. Marie-Claire Foblets, Direktorin am Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung in Halle und Professorin für Recht und Ethnologie an der MLU; Prof. Thomas Herzfeld, Direktor des Leibniz-Instituts für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien; Prof. Oliver Holtemöller, Leiter der Abteilung Makroökonomik am Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH); Prof. Winfried Kluth, Inhaber des Lehrstuhl für Öffentliches Recht an der MLU und Prof. Asta Vonderau, Direktorin am Institut für Strukturwandel und Nachhaltigkeit (HALIS) und Professorin für Ethnologie an der MLU . Halles Bürgermeister Egbert Geier, MLU-Rektorin Prof. Dr. Claudia Becker und die Vizepräsidentin der Leopoldina Prof. Dr. Regina Riphahn begrüßten die Gäste. Staatssekretär Dr. Sebastian Putz sicherte die volle Unterstützung der Landesregierung für die hallesche Bewerbung zu: „Die Stadt Halle überzeugt als Standort und Hochburg der Kunst und Kultur – mit erstklassigem Ruf und eigenständigem Profil“, so Putz.
Leopoldina-Vizepräsidentin Ripahn lobte die ausgezeichnete Zusammenarbeit zwischen Leopoldina und der Stadt Halle (Saale). Die Leopoldina unterstütze die Bewerbung der Stadt für das Zukunftszentrum vollumfänglich und stehe mit ihrer ausgewiesenen Expertise auf den Feldern Wissenstransfer und Transformationsforschung als Partner zur Verfügung,
MLU-Rektorin Becker verwies auf die Notwendigkeit „zukunftsfähig zu bleiben“. Die Universität in Halle habe mit ihren zahlreichen Instituten beste Möglichkeiten, diese Zukunftsfähigkeit zu sichern und auszubauen.
Auf das Potenzial des Zukunftszentrums als Besuchsort, als Ort des Dialoges und des Bildungsaustauschs wies Prof Everts hin. Es böte allein für hunderttausende Schülerinnen und Schüler aus Deutschland und Europa als Exkursionsort fantastische Optionen. Einzigartige Impulse für Forschung über die „Krise der fossilen Moderne“ erwartet Prof. Vonderau vom Zukunftszentrum. Die Wissenschaftslandschaft der Stadt, insbesondere das HALIS-Institut, seien dafür bestens aufgestellt.
Eine besondere gesellschaftliche Herausforderung sieht Prof. Holtemöller in der Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts. In Krisenzeiten schwindet die Identifikation mit Demokratie und Gesellschaft. Hier müsse die Wissenschaft Antworten finden, so Prof. Holtemöller. Ergänzend auch die Position von Prof. Kluth: Die „Verständigungsprozesse zwischen den Kulturen“ auf internationaler Ebene würden schwieriger. Auch hier könne und müsse das Zukunftszentrum neue Akzente setzen.
Ein spannendes Forschungsfeld nannte Prof. Foblets die individuellen Erfahrungen, der Bürgerinnen und Bürger in ihrem Erleben mit Transformation und Veränderungen haben. Diese Perspektiven seien vielschichtig, nahezu unerschöpflich und lieferten Stoff für die Arbeit des Zentrums. Und Prof. Herzfeld sieht in dem Zukunftszentrum eine besondere Chance die Interdisziplinarität der wissenschaftliche Forschung zu stärken.
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