Besonders gern ist Achim Baatzsch aus Halle nie Soldat gewesen. Im Oktober 1989 wusste er aber, dass er einen Schlussstrich ziehen musste.
Im Oktober 1989 hatte Achim Baatzsch endgültig genug. Gut ein Jahr Wehrdienst beim Wachregiment „Feliks Dzierzynski“ lag hinter ihm, als man ihn und andere Soldaten seiner Einheit für Einsätze gegen Demonstranten auszubilden begann. Die eigenen Leute niederknüppeln, mit denen er doch sympathisierte? Der damals 19 Jahre alte Hallenser entschloss sich, sein Entlassungsgesuch einzureichen.
Über Konsequenzen habe er sich damals nicht allzu viele Gedanken gemacht, erzählt er. Die Armeezeit sei ihm ohnehin als eine Art notwendiges Übel erschienen. „Dieses Marschieren, dieses Gehorchen, Disziplin halten – das fand ich furchtbar. Ich habe mich da nie wohlgefühlt.“ Zu drei Jahren hatte er sich dennoch verpflichtet – um besser planen zu können, wie er sagt.
Auf keinen Fall habe er beruflich loslegen und dann, vielleicht schon mit eigener Familie, eingezogen werden wollen, wie es anderen passierte. Und als er gefragt worden sei, ob er nach Berlin wolle, habe er – wissend, dass die meisten Kasernen der Nationalen Volksarmee (NVA) in der Provinz standen – zugestimmt. Der Name seines künftigen Regiments habe ihm nichts gesagt, und ihm sei damals auch nicht klar gewesen, dass es dem DDR-Ministerium für Staatssicherheit unterstand ...
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