Marienbibliothek
Eine Schatzkammer auf allen Gebieten der Wissenschaft des 15. bis 18. Jahrhunderts
Die Marienbibliothek aus dem Jahr 1552 gehört als eine der ältesten und größten evangelischen Kirchenbibliotheken Deutschlands zur evangelischen Marktkirchengemeinde . Anstoß für ihre Gründung war Martin Luthers Aufruf, evangelische Schulen und Bibliotheken aufzubauen und damit Bildung in alle Bevölkerungsschichten zu tragen. Der Bestand umfasst 36.000 Bände, neben 400 Inkunabeln (Drucke aus der Zeit vor 1500) Werke aller Wissensgebiete des 16. und 17. Jahrhunderts sowie – als besonderen Schatz – Bibeln mit handschriftlichen Widmungen Luthers. So z. B. die Bibel der Felicitas von Selmenitz, eine Erstausgabe von Luthers Bibelübersetzung von 1534.
Weitere Informationen
Luther-Bibel in Frauenhand
Die aus dem niederen Adel stammende Felicitas von Selmenitz hatte sich früh der Reformation zugewandt. Das Wort Gottes diente ihr als Lebenshilfe, Stütze bei der Kindererziehung und Trost bei deren Verlust. Felicitas ist ein Beispiel für die Durchschlagskraft der reformatorischen Idee und der damit einsetzenden Bildungsoffensive besonders auch bei Frauen.
Das Herzstück ihrer Büchersammlung bildet die erste Gesamtausgabe der Bibel in Luthers Übersetzung mit einer Widmung Luthers: Der Ehrbarn tugentsamen frawen felicitas von Selmenitz meiner Lieben gevatterin Martinus Luther d d
Die originale Bibel befindet sich in der Marienbibliothek zu Halle. Einen Blick hineinwerfen und Durchblättern können Sie aber auch hier.